Vergessene Pfoten e.V.
Nur mit dem Unmöglichen als Ziel kommt man zum Möglichen
19. April 2024
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» Regenbogen


Kurt

† 26.07.2017

Unser großer lieber Kurt ist über die Regenbogenbrücke gegangen.

Aufgrund seiner Leidensgeschichte und des Kampfes um sein Leben, den wir gemeinsam mit Kurt gefochten haben, ist er für uns ein ganz besonderer Hund. Wir fanden ihn mit völlig deformierten Vorderfüßen - vermutlich hatte Kurt in einem engen Verschlag gelebt, in dem er sich nicht voll aufrichten konnte und erhielt zudem minderwertiges Futter, sodass seine Knochen nicht härten konnten.

Ein Tierarztmarathon begann: Kurt wurde operiert, seine Füße entzündeten sich und eine Schraube in seinen Knochen brach, die Heilung ging nur sehr langsam vonstatten. Der junge Kurt musste sehr tapfer und geduldig sein, wollte er doch eigentlich lieber herumtollen und sein Leben genießen. Die Platte in Kurts rechtem Bein musste dann entfernt werden, da es nicht heilen wollte. Hinzu kam dann noch die Diagnose Leishmaniose.

Wir hatten ehrlich gesagt kaum Hoffnung, dass jemand einen schwer kranken Hund wie Kurt adoptieren würde. Doch eine liebe Familie aus den Niederlanden, welche schon unseren Jymbo adoptiert hatte, verlor ihr Herz an Kurt und schnell stand fest: Kurt soll Holländer werden und endlich im Kreise einer Familie leben dürfen. Auch in seinem neuen Zuhause wurde Kurt weiter intensiv behandelt und aufgrund der Schwere der Deformation konnte er nie völlig normal laufen, doch dies tat seiner Lebensfreude keinerlei Abbruch. Kurt liebte das Leben, das Nichtstun im Garten, seine Familie und vor allem die Kinder der Familie, seine besten Freunde.

Kurt ist viel zu früh von uns gegangen und wir alle sind sehr traurig darüber. Was hätten wir Kurt für ein langes Leben gegönnt, jetzt, wo er dort angekommen war, wo er hingehörte.

Lieber Kurt, wir haben so viel mit Dir gemeinsam durchgestanden, wir haben um Dich gebangt und Deine Pfote gehalten, wenn Du wieder einmal beim Tierarzt warst. Du warst für uns ein ganz besonderer Hund.

Mach es gut, wo auch immer du jetzt bist, Kurt.

Dein Team der Vergessenen Pfoten


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Kurts niederländischer Papa schreibt:

Nachjahr 2013 bekam unsere Familie ein Bild von dir. Das Bild hat und mitgerissen und wir wurden deinen Anblick nicht mehr los. Am 11ten Dezember war es so weit und begegneten wir uns in Spanien, Andujar. Du warst in guten Händen, vor allem Saray war sehr um dich bemüht. Wir fuhren nach Holland und in wenigste Zeit warst du in unseren Herzen. Erstmals ein bisschen verängstigt, aber dann ein richtiger Freund. Trotz deine Behinderungen an allen vier Pfoten warst du immer froh, deine Augen und Blick von sehr besonderer Art.

Du wurdest sehr gut befreundet mit Jymbo, unser Bernhardiner. Leider erlitt Jymbo schon im Sommer 2014 an eine Vergiftung und warst du alleine mit der Familie. Du musstest anstärken fur eine geplante OP im Nachjahr. In Dezember warst du stark genug und waren wir alle froh dass wir endlich die versprochene OP durchführen konnten. Es sah am Anfang sehr gut aus. Du erholtest dich schnell, bis der blöde Moment dass man dir die falsche Medikamente gab; es folgten mehrere Entzündungen und die OP musste korrigiert worden. Neue OP’s um deine Pfoten zu stärken waren nicht mehr möglich. Über ein Jahr haben wir deine Pfoten täglich gepflegt und du warst immer froh, geistig unheimlich stark. Nie hast du uns deine Schmerzen spüren lassen und hast die Pflege trotz diese Schmerzen mit dem Herz eines Kämpfers akzeptiert. Der vom Orthopäden gemachte Hilfen wolltest du einfach nicht; das war auch Kurt: unglaublich stur, aber nicht verärgert.

Morgens hast du die ganze Familie immer herzlich begrüsst und du liebtest das mummeln und streicheln sehr. Abends gab das Gleiche, immer mehrere Nachtküsse und wenige Minuten streicheln. Du hasst uns immer sehr begriffsvoll angeschaut. Tagsüber warst du im Hause oder draussen, wie du es wolltest. Die Kinder haben dich immer aufgesucht und ganze Geschichten mit dir geteilt.

Im Oktober 2015 bekammst du einen neuen Freund: Bernhardiner Jym, auch aus Spanien. Er war richtig wild am Anfang, aber du hast immer den Kontakt mit ihm gesucht. Nur leider konntest du nicht mit ihm spielen oder herum rennen. Im Sommer 2016 haben wir gemeinsam Sommerferien gemacht in Zeeland. Du warst dabei und hast dich gefreut das die Familie den ganzen Tag bei dir war. Neugierig und aufmerksam, sehr lebendig. Essen war eine richtige Vorliebe, vor allem Spaghetti oder Pizza. Nur nicht zu viel weil das Laufen dir schwer fiel.

Bis Mai diesem Jahr war deine Gesundheit gut, dann wurde das Laufen immer schwieriger. Du warst immer länger im Hause, und liess es dir angehen: küssen und streicheln. Doch du hattest immer diesen geheimnisvollen Blick. Irgendwie dachten wir du warst uns sehr dankbar und hast uns begriffen, wie wir dich. Wir hatten ein niemals ausgesprochenes Abkommen: wenn es nicht mehr geht, der Tag gekommen ist, dann kein Leiden. Es wurde dann aber sehr schwer.

Mitte Juli am Geburtstag von Estelle haben wir dich gesucht, bis tief in der Nacht. Wir dachten du wolltest Ruhe, weg von den Leuten. Erst später haben wir verstanden was da los ist. Da war dein Blick aber nog wie zuvor: klar und zärtlich. Dann am Wochende wolltest du nicht mehr essen und hast wieder deine Ruhe gesucht. Du warst scwach und konntest nicht mehr von alleine aufstehen. Du wolltest auch dein liebstes Essen nicht mehr. Sonntagmorgen war der Arzt da und wir fanden heraus dass du eine Infektion hast, haben alles versucht, aber du wolltest einfach nicht mehr. Am Dienstag noch in die Klinik, eine Infusion war das letzt mögliche. Aber dein Blick war anders. Du hast uns angeschaut: "ob es gut war so….". Am Morgen, der 26sten fuhren wir in die Klinik. Stille. Dein Frauchen und ich wussten schon, wir hatten Angst es konnte so kommen. Dein Blick war fragend und auch deutlich. Bis letzte Minute warst du in unseren Armen. Bis zu letzter Minute: nie unangenehm, immer liebevoll, dankbar, stolz. Mitglied der Familie, Freund und zusammen eine Seele.

Dein Dasein hat unser Leben beeinflusst. Respekt, danke Freund. Wir spüren dein Seele unverändert in unserem Hause.

Vermissen dich einfach.

Nachschrift: Im Namen von Kurt geht einen grossen Dank zu Saray Mena, Andujar.