Vergessene Pfoten e.V.
Nur mit dem Unmöglichen als Ziel kommt man zum Möglichen
16. April 2024
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Pomelo (jetzt Muffin)

† 09.03.2022

Es heißt wieder einmal Abschiednehmen... Nach fast zwölf wunderbaren gemeinsamen Jahren musste Muffins Familie ihren geliebten kleinen Schmusebären für immer gehen lassen... So viel haben sie gemeinsam erleben dürfen, so viele schöne Momente werden unvergessen sein.

Lieber Muffin, wir sind so dankbar, dass Du nach Deinem schlechten Start in Spanien hier in Deutschland ein solches Traumzuhause gefunden hast.

In unserer Erinnerung wirst Du immer über die Wiesen flitzen, nach Mäusen buddeln und mit Deinen Hundefreunden toben. ♥


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Muffins Frauchen schreibt ihrem geliebten Hund zum Abschied:

"Muffin
20.12.2008 - 09.03.2022

Muffin, damals noch Pomelo, wurde mit einem gebrochenen Bein auf der Straße aufgegriffen. Es stellte sich heraus, dass er von einem Jäger stammte, der dort bekannt war und die Hunde nicht gut versorgte. Er wurde im Tierheim in Andujar versorgt und behandelt und nach seiner Genesung zur Vermittlung freigegeben. Dort saß er viele Monate, ohne dass sich jemand für ihn interessierte. Wir sahen ihn auf den Seiten der Vergessenen Pfoten, aber da wir schon zwei Hunde hatten, dachten wir eigentlich, wir seien "voll belegt". Aber immer wieder kehrten wir zu der Seite zurück und sahen uns die Bilder von diesem kleinen Kerl mit seiner grünen Bandage an. Unverständlich, dass ihn niemand wollte, aber auf Bildern sah Muffin eher unscheinbar aus. Irgendwann dachten wir uns, wo zwei satt werden, ist auch genug für einen dritten Hund und füllten das Kontaktformular aus. Nach erfolgreich absolvierter Vorkontrolle kam Muffin dann am 09.05.2010 zu uns. Als sein Frauchen ihn am Treffpunkt des Transportes abgeholt hat, ist er gleich zu ihr gelaufen und an ihr hochgesprungen. Er war Zuhause!

Muffin hat sich schnell bei uns eingelebt und wir waren sofort in ihn verliebt. Die Beschreibung "zuckersüß" in seinem Vermittlungstext traf wirklich zu und er wickelte sofort jeden Menschen um seine kleine Pfote. Mit Menschen hatte er auch keinerlei Probleme, aber einige Dinge machten ihm doch Angst. So war er am Anfang kaum über eine Brücke zu bekommen, wenn, dann nur sehr mittig. Auch wollte er nicht am Kopf angefasst werden und zeigte Abwehrschnappen, wenn man es versuchte. Aufgrund der Besonderheiten, die er zeigte, vermuteten wir, dass er wohl von einer Brücke geworfen wurde. Unser damaliger Tierarzt, der selbst einige Jahre in Spanien gelebt und praktiziert hat, bestätigte uns, dass dies eine nicht unübliche Praxis war, um Hunde zu entsorgen und zu seinem Bruch würde das auch passen. Auch vermuteten wir, dass er wohl häufiger an den Ohren hochgehoben wurde, da ganz speziell die Ohren anfänglich seine Tabuzone waren. Mit viel Geduld hat er uns aber dann schnell vertraut und blühte immer mehr auf. Es zeigte sich auch schnell, dass er einen selbst für einen Podenco sehr ausgeprägten Jagdtrieb hatte und wir vermuten, dass er nicht ausgemustert wurde, weil er kein guter Jäger war, sondern zu gut, das hat seinen Jägern natürlich keinen Spaß gemacht, wenn der Hund so kurzen Prozess mit der Beute macht.

Schnell wurde der Dottie sein liebstes Spielzeug und wir hatten ein ganzes Sortiment davon. Gottseidank hat er die Quitschies immer schnell herausoperiert, sonst wären wir wohl wahnsinnig geworden :-)

Etwa 1,5 Jahre nach seinem Einzug bei uns zogen wir dann um und in unserer neuen Heimat gibt es einen eingezäunten Hundefreilauf mitten im Wald, so dass Muffin dann auch jeden Tag leinenlos herumwetzen durfte. Jeder war sofort in ihn verliebt und wir hätten ihn einige Male vermitteln können, wenn wir gewollt hätten.

Im Jahr 2013 entschlossen wir uns dann, noch eine kleine Podenca zu unseren drei Jungs dazuzuholen. Muffin war sehr verspielt und da die anderen beiden Jungs, inzwischen 7 und 8 Jahre alt, mit Spielen irgendwann nicht mehr viel am Hut hatten, sollte Muffin eine Spielgefährtin bekommen. Die kleine Pie hat er am Anfang argwöhnisch beobachtet. Noch jemand, der etwas von seinem Futter abbekommen sollte? Der mit seinem Spielzeug spielen wollte?? Aber Pie war hartnäckig, forderte ihn immer wieder zum Spielen auf, putzte ihm Augen und Ohren, was er am Anfang sehr irritierend, aber irgendwann dann doch ganz schön fand, und so erlag er schnell ihrem Charme und die beiden wurden ein Dreamteam und tollten zusammen durch den Garten und den Freilauf, buddelten um die Wette und versuchten, sich gegenseitig beim Mäuseln zu übertreffen.

Leider hielt dieses Glück nur 3 Jahre und 8 Monate an. Pie starb viel zu jung und völlig überraschend und Muffin war wieder alleine mit Biscuit und Cookie. Muffin trauerte sehr um seine Freundin. Da Biscuit sich zu dieser Zeit von seiner Krebserkrankung erholte und nur langsam wieder auf die Pfoten kam, dauerte es zwei Jahre, bis wir uns dann entschieden, wieder eine Spielgefährtin für Muffin zu uns zu holen. Da unsere Jungs inzwischen 14, 13 und Muffin auch schon 10 war, entschieden wir uns bewusst für ein älteres Mädchen, die damals 9jährige Whoopie. Wir hatten gehofft, dass sie jung genug zum Spielen für Muffin war, aber alt genug, um die "Oldies" nicht mehr aufzumischen. Das war leider ein Irrtum denn Whoopie holte bei uns ihre ganze Jugend nach und mischte den Laden nochmal gehörig auf. Leider hatte sie an Spielen kein Interesse aber Muffin und Whoopie verstanden sich gut.

Muffin war eigentlich immer kerngesund und hatte nie etwas Ernsthaftes. Sein Beinchen machte ihm keine Probleme und auch sonst war er immer fit und gesund. Erst im letzten Jahr stellte sich heraus, dass er eine Schilddrüsenunterfunktion hatte, er bekam Tabletten und es ging ihm wieder besser. Vor zwei Wochen fing er dann an, beim Laufen hinten etwas umzuknicken, wir fuhren zur Tierärztin, das Röntgenbild ergab nichts und wir vermuteten eine Zerrung oder ähnliches. Allerdings hatte der bei dieser Gelegenheit durchgeführte Bluttest dann ergeben, dass er katastrophale Blutwerte hatte. In den wenigen Tagen zwischen der Blutabnahme und dem Vorliegen der Laborwerte ging es ihm zusehends schlechter, er war teilnahmslos und apathisch und schlief fast nur noch. Als wir dann die Ergebnisse hatten und wussten, dass er kurz vor dem Nierenversagen stand, kam er sofort jeden Tag an den Tropf. Zunächst gab es keine Verbesserung, dann ging es ihm einen Abend nochmal besser, er putzte sich, frass auch wieder etwas und wir waren vorsichtig optimistisch. Leider ging es dann am nächsten Tag rapide abwärts und einen Tag später ging es ihm dann so schlecht, dass wir schon dachten, er würde die Nacht nicht mehr überstehen. Die Tierärztin konnte uns keine Hoffnung mehr machen und auch seine Augen sagten uns, dass der Kampf vorüber war. Wir saßen mit ihm noch ein wenig in der Sonne und sagten ihm, wie lieb wir ihn haben und dass er nun gleich wieder bei Pie sein würde - dann ließen wir ihn gehen ...

Muffin, wir werden Dich unglaublich vermissen. Niemand mehr, der nach dem Fressen sein Mäulchen an meinem Bein reibt. Du warst ein kleiner Sturkopf, hast immer jedem gesagt, was Du von ihm hältst. Uns und Deinen Freunden gegenüber warst Du immer loyal (allerdings gab es auch mal Zeiten, da hättest Du uns für ein Leckerchen stehengelassen :-D). Du warst ein begnadeter und schneller Jäger, aufmerksamer Wächter und treuer Freund. Du konntest an der Musik erkennen, wenn eine Werbung mit Tieren im Fernsehen lief und hast dann immer bellend vor dem Fernseher gestanden, besonders die Felix-Katze konntest Du nicht leiden. Du warst ein Clown, laut aber auch lustig. Wir haben immer gesagt, wenn Du eine menschliche Stimme hättest, wäre es die von Bart Simpson. Und Du hast uns oft gesagt, dass wir Deine Shorts fressen sollen ... Deine Schutzengel mussten manchmal Überstunden schieben, wenn Du mal wieder Unsinn gemacht hast. Du warst klug und hattest diese gewisse Cleverness, die wohl nur Hunde haben, die auf sich allein gestellt waren und sich selbst durchschlagen mussten. Du warst liebevoll aber auch renitent, wenn Dir etwas nicht passte.

Es wird ruhig werden bei uns ...

Muffin, ich hoffe, Du rennst schon mit Pie über die Wiesen und ihr veranstaltet wilde Maulringkämpfe und bestimmt gibt es dort, wo Du jetzt bist, jede Menge Leckerchen, Knabberzeugs, volle Näpfe und Spielzeug mit Quitschies. Mach keinen Unsinn und grüß alle, die schon dort sind. Wir sehen uns irgendwann wieder ..."