Vergessene Pfoten e.V.
Nur mit dem Unmöglichen als Ziel kommt man zum Möglichen
29. März 2024
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Rio  

RassePointer Mischling
Alterca. 3 Jahre
GeschlechtRüde
HerkunftSpanien
AufenthaltsortSpanien / Finca Lucendum
Größeca. 60 cm

Rio ist glücklich vermittelt :-) Er wohnt seit dem 26.04.08 in Sohland.
Hallo, ihr netten Interessenten da draußen in der großen, weiten Welt!
Ich bin der Rio!
Verspielt, neugierig, menschenbezogen, sportlich und werde mittlerweile mit einer Knalltüte verglichen. Ich bin nix für Laufmuffel, bin viel unterwegs und geschlafen wird abends nur auf dem weichen Sofa oder im Bett. Dann kann man mich allerdings wegtragen, ohne dass ich es bemerke…

Wisst Ihr eigentlich, seit wann ich hier auf der Finca bin? Seit Mai 2007! Und wisst Ihr noch etwas? Ich bin nicht mehr derselbe! Nicht mehr der Rio, der eventuell durch seine scheinbare Blödheit jedermann abgeschreckt hat.
Nein, ich bin neu!
Es geht mir hier gut, aber ich bin gerade in der Laune ein so genanntes Update über mich zu schreiben. Scheinbar fühlt sich niemand verantwortlich das zu tun, deshalb nun von mir persönlich:
Ich bin stärker und selbstbewusster geworden und total verliebt in Beauty. Das ist wirklich passiert, als wenn ich es von Anfang an geahnt hätte!
Ich nehme mir - ohne aufdringlich zu sein - inzwischen genau das, was ich brauche.
Ich gehorcht aufs Wort – und es hat sich herausgestellt, dass ich nicht blöd, sondern intelligent bin.
Ich liebe das Leben und bin der Schmusehund schlechthin.
Wenn man mich streichelt, folge ich demjenigen - erfüllt von Glück und Dankbarkeit - auf Schritt und Tritt, schaue ihn mit (inzwischen) strahlenden großen Augen an und
sage ihm: „Ich mag dich!“
Ich erlebe das Leben, freue mich über Libellen, mit denen ich spiele ohne ihnen ein Leid anzutun. Auch sie haben ein Recht zu leben!
Jeder der mich kennen lernt ist der Überzeugung, dass ich ein wunderbares Goldstück geworden bin und nicht mehr zu vergleichen mit dem Hund, der im Mai hier ankam. Und wer mich aufnehmen wird, erfährt nur Freude, Glück und Dankbarkeit.

Natürlich habe ich nicht nur Vorteile, ein Update beinhaltet auch die negativen, neu erkannten Seiten: Ich nerve meine Kumpel gerne. Von denen lasse ich mir aber gerne die Meinung sagen, um dann allerdings mit dem nerven weiter zu machen. Unsere Bonnie hier, die ärgere ich unglaublich gerne. Sie ist wesentlich größer als ich und ich liebe es mich unter ihren Bauch zu schleichen und sie unauffällig nach oben zu hebeln.

So, das war`s, nun seid Ihr dran!

Guckt mal wie alt das ist… das ist ja beinahe gar nicht mehr wahr! Ts,ts,ts…






„Hey, hört auf damit, warum schubst ihr mich? Ihr macht mir Angst, lasst das bitte!“
„Nun mal ruhig Blut, Kumpel, keine Panik, wir wollen nur dein Bestes. Du setzt dich jetzt da, genau da an die Stelle und stellst dich vor, ok?“
„Weshalb sollte ich das tun? Mein Leben wird sowieso nicht besser werden.“
„Rio, du bist dumm wenn du so etwas sagst und ein Pessimist, weißt du das? Du bist hier auf der Finca Lucendum, zusammen mit uns den anderen Hunden die ein Zuhause suchen, hast somit eine Riesenchance und stellst dich bockig an. Ich, die Beauty, weiß, wovon ich spreche. Du musst deine Bedenken mal abschalten, sonst wirst du nie beachtet!“
„Ich kann das nicht, Beauty, ich hab noch viel zu viel Angst und misstrauisch bin ich auch.“
„Gut, ok, dann machen wir Folgendes: Ihr anderen, ihr lasst uns mal kurz alleine, ich hab was Wichtiges mit Rio zu besprechen!“
„So, nun sind wir unter uns, erzähle mir alles, Rio, und ich werde deine Geschichte weitergeben. Ist das besser für dich?“
„Ich denke schon, Beauty, danke für dein Verständnis. Momentan habe ich vor Allem Angst, sei es vor Kumpels oder Zweibeinern. Besonders dann, wenn es hektisch zugeht.“
„Hast viel durchgemacht, nicht wahr?“
„Ja, von meinem Herrchen wurde ich nur verprügelt. Dem war alles Recht, ob Stock, ob Hand oder Gürtel, bei jeder Gelegenheit hat er auf mich eingeschlagen. Das kann ich noch nicht vergessen, deshalb habe ich Angst und ducke mich, wenn eine Hand von oben herunterkommt und mich streicheln will. Irgendwann bin ich abgehauen, eines Tages hatte ich die Möglichkeit. Ich war danach wochenlang unterwegs. Ich bin gelaufen, immer in Panik, weil ich mich nicht zurecht fand und überhaupt nicht wusste, wohin. Abhauen, hört sich immer so heldenhaft an, aber das Gegenteil ist der Fall. Die Panik überwiegt! Ich eigne mich nicht zum wilden Leben, denn ich bin durch die Gebüsche und zwischen den Kakteen herumgerannt, und tja, du siehst, was dabei herausgekommen ist, Pfoten und Beine, alles verletzt. Dann diese verdammten Zeckenviecher, die sich überall an mir festgebissen haben, richtig eklig. Das Schlimmste war die Futtersuche, die habe ich überhaupt nicht auf die Reihe gekriegt. Ich bin wahrscheinlich zu gutmütig oder zu langsam um ein Kaninchen oder einen Vogel zu fangen, und zu blöd um etwas Essbares in einer Mülltonne zu finden. Halbverhungert lag ich in einem vertrockneten Flussbett, als die Zweibeiner mich fanden. Ich glaube an nichts Gutes mehr, denn ich bin nicht einmal fähig Wasser zu finden und die Menschen mögen mich nicht, ach, ich hab den Mut verloren, Beauty!“
„Nee, Rio, ist doch Quatsch, du brauchst Zeit, du brauchst Geduld von lieben Zweibeinern. Und weshalb soll dich keiner mögen? Du bist hier! Nicht in der Tötung! Du bist der Rio, ein sehr gut aussehender Rüde nach dem sich die Menschen umdrehen, deine Vergangenheit hat nichts mit Dummheit oder Nichtmögen zutun. Du brauchst nur Zwei und Vierbeiner die zu dir stehen und gemeinsam mit dir arbeiten. Ich sag mal so, deine Talente und du selber, sind bisher nicht beachtet und unterdrückt worden, das ist alles. Die Ängste, die entfernen wir hier in Nullkommanix. Hier wirst du nie geschlagen und die Kumpels mögen dich. Hey, einen bald funkelnden, noch ungeschliffenen Diamanten erkenne ich in dir.“
„Meinst du, Beauty? Im Grunde mag ich euch alle sehr, auch Gisela und Ralf, ich hab geheult als sie mich von den Zecken befreiten. Nicht nur weil es wehtat, sondern, weil sie so fürsorglich zu mir waren, das kannte ich bislang gar nicht - ich kann`s halt noch nicht so zeigen. Aber gut, du hast mir gerade sehr geholfen, ihr alle helft mir hier sehr. Ich werde mir Mühe geben und wenn ich ein Zuhause bekomme, wo ich mir sicher sein kann, dass man mich lieb hat, ich denke dann sieht die Welt wieder bunter aus. Dann werde ich munter werden und den Kopf nicht mehr hängen lassen, aber das tue ich ab jetzt schon: Hey, Kumpels, wie wär`s mit einem Wettrennen? Achtung, Rio gibt Gas!“

P.S.
„Vielen Dank, Beauty, für die Weiterleitung meiner Zeilen! Ich setze eigenpfotig noch was drunter, ich hab das Rennen – juchhuuu - nämlich gewonnen: Liebe Zuschauer, ich bedanke mich herzlich für das Lesen meiner Worte und vielleicht treffen wir uns irgendwann einmal persönlich. Das wäre schön! Viele Grüße, Rio.“


Hier finden sie ein Video von Rio:
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