Vergessene Pfoten e.V.
Nur mit dem Unmöglichen als Ziel kommt man zum Möglichen
28. März 2024
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Rudolph 

RasseGalgo
Altergeb. 9/2007
GeschlechtRüde
HerkunftSpanien
AufenthaltsortDuisburg
GrößeEndgröße ca. 60-65 cm

Die Liebe hat gesiegt und er darf mit Entscheidung vom 20.10.2008 für immer in seiner Pflegestelle in Duisburg bleiben.
Update von seiner Pflegestelle:

Rudolph will noch nicht alleine bleiben, da er bis jetzt mit so vielen
Hunde auf der Finca gelebt hat, ist es sicher verständlich.
Dafür ist er besonders freundlich zu allen Menschen und vor allem zu
Kindern. :O)))
Er geht an der Leine, bellt aber andere Hunde erst mal an, da muß er wohl
noch ein wenig üben.

Ohne Leine ( auf eingezäunter Wiese) ist er anderen Hunden gegenüber erst
sehr schüchtern, nach einiger Zeit spielt er dann aber mit ihnen.
Er hört schon auf seinen Namen, was aber nicht heißt, dass er auch kommt,
wenn man ihn ruft.
Im Auto fährt er mit, seine Begeisterung beim Einsteigen hält sich
allerdings noch in Grenzen.

Hat er sich draußen genügend ausgetobt, ist er im Haus sehr ruhig,
ansonsten benimmt er sich eben, wie ein 8 Monate alter Welpe sich halt
benimmt.
Rudolph ist ein sehr gelehriger Hund, eine Hundeschule würde ihm sicher
gefallen.
Und er ist schon stubenrein :O)))
Man sollte auf jeden Fall wissen, was für Anforderungen ein Galgo an
einen Menschen stellt, dann hat man einen Freund fürs Leben. :O)))





Rudolph ist verträglich, dankbar, lieb, sehr ruhig und noch etwas schüchtern.

Hallo Du, sei herzlich gegrüßt von Rudolph.
Im Gegensatz zum Rudolph Rentier vom Weihnachtsmann, habe ich natürlich keine rote Nase. Tja, und nicht nur die Geschichte vom Weihnachtsmann kenne ich mittlerweile, sondern auch einen Teil meiner eigenen. Gisela hat sie mir vor kurzem erzählt und wie das alles so gekommen ist, dass ich jetzt hier sein darf…

… Einkaufen vor Weihnachten - wenigstens ein kleines Geschenk für Ralf.
Grosses Shopping Centre in Elche, der Palmenstadt und dem so genannten Zentrum der Humanität (damit macht man Reklame)- neu eröffnet, überladen mit Luxus, Weihnachtsliedern aus vielen Lautsprechern und Menschen mit Geld und
Vorfreude: Die Welt ist ja so in Ordnung!
Gefunden haben wir kein Geschenk, dafür kurz darauf etwas viel Schöneres!

Vom Shopping Centre führt eine vierspurige Strasse Richtung Alicante und am Rande dieser Strasse sahen wir einen spindeldürren Galgo mit seiner Mutter.
Nächster Kreisel und zurück. Wir fuhren in eine kleine Seitenstrasse und befanden uns in den Slums von Elche.
200 Meter von der großen Strasse entfernt war ein Müllhaufen und dort sahen wir das Häufchen Elend, wie es sich mühsam etwas zum Essen aus dem Müll suchte.
Wir hielten an, ich ging ganz langsam und mit ruhiger Stimme auf ihn zu. Ich kam ihm immer näher und als ich meine Hand ausstreckte, war er nur dankbar, freundlich, wedelte leise mit seinem Schwanz, ließ sein seidenweiches Fell streicheln und sich sogar ins Auto heben.
Wir nannten ihn Rudolph - es war schließlich Weihnachtszeit!
Aber wo war die Mutter?
Wir suchten die Umgebung vergebens ab, ließen Futter und Wasser da und fuhren nach Hause. Doch es ließ mir keine Ruhe. Zwei Stunden später fuhr ich wieder nach Elche.
Keine Mutter zu sehen.
In unmittelbarer Nähe des Fundortes befindet sich eine heruntergekommene Finca, wo Zigeuner Galgos züchten um sie anschließend teuer an Jäger zu verkaufen.
Ich ging durch das rostige Tor zu dieser verfallenen Finca.
Dort wurde unser Rudolph geboren. Seine Mutter kannte anscheinend einen Weg durch eine bröckelnde Mauer nach draußen -aber treu wie Hunde sind – und egal , was man ihnen angetan hat, sie gehen immer wieder zurück zu ihren Peinigern!
Nur der Sohn hatte heute wohl nicht so recht in das stinkende Loch zurückgehen wollen.
Ich näherte mich vorsichtig der Eingangstür und sah einen jungen weißen Schäferhund an einer Kette gefesselt, die an einem Fenstersims angebracht war und es ihm noch nicht einmal erlaubte, sich hinzulegen.
Ich versuchte vorsichtig an ihn heranzukommen in der Absicht ihn loszubinden. Aber er war zu aggressiv.
Er ist der Wächter, der das Elend, das in der verfallenen Finca stattfindet, beschützt.
Kurz darauf tauchten aggressive Zigeuner auf und ich musste mit Tränen in den Augen gehen.
Ein weiterer Versuch mit Ralf zusammen am nächsten Tag, bei dem wir versuchten den Zigeunern Hunde abzukaufen, schlug fehl.

Wie Du siehst, geht das Elend dort, wo ich geboren wurde, weiter und immer weiter. Meine Mutter und alle Kumpels dort, tun mir unendlich Leid. Wenn sie nur so schlau wären wie ich. Ich bin froh, dass es für mich so gekommen ist, denn zum Jagen habe ich keine Lust. Naja, ich weiß, es steckt drin in meiner Rasse und klar, ist es immer besser einen auf Jagd gezüchteten Galgo an der Leine zu halten. Aber ich denke damit werden wir… also… eventuell Du und ich, schon klar kommen, oder?

Viele Grüße an Dich, von Rudolph mit der braunen Nase