Vergessene Pfoten e.V.
Nur mit dem Unmöglichen als Ziel kommt man zum Möglichen
29. März 2024
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Shi & Shu 

RasseChinese Crest
Alter10 & 2 Jahre ( Stand Jan.´08)
GeschlechtRüde
HerkunftSpanien / Alicante
AufenthaltsortMarl
Größeca. 28-33 cm

Shi & Shu haben es geschafft, sie dürfen für immer in Ihrer Pflegestelle in Marl bleiben :-)
Eine exklusive und kostspielig „gehandelte“ Rasse, wider jeglicher Tierschutzgedanken gezüchtet und mit der angeblichen Gewissheit, dass diese Rassehunde ewig so behandelt werden wie es geplant, für die Tiere korrekt und vor langer Zeit (hoffentlich) in die Tat umgesetzt wurde. Aber was können die Menschen sicher planen? Gebäude, Straßen, Brücken, Technik, unbewegliche Gebrauchsgegenstände, darin sind sie nicht zu übertreffen. Sie können Statistiken erstellen anhand von Zahlen und Aussagen, aber sie können nicht voraussehen wie es Lebewesen gehen wird, die sie anderen Menschen in Obhut geben. Genauer gesagt: Verkauft haben. Somit sind wir wieder bei den Gebrauchsgegenständen angelangt.

Shi und Shu:
Wir beide, Vater und Sohn, sind weder enttäuscht, noch haben wir uns von den Menschen abgewendet. Im Gegenteil, wir bitten dringend um Eure Hilfe! Um Eure Hilfe, die mit dem Schein um uns herum nichts zutun haben sollte. Hier finden wir zwar Platz da wir nicht viel brauchen, aber längst keine Behandlung unserer Seelen, die vor allem bei Shu ziemlich angeknackst ist. Ein Hunderudel ist für uns der Untergang, weil wir uns darin verständlicherweise nur sehr schwer zurecht finden würden.
Wir gehören einer Hunderasse an (Chinese crested oder auch Nackthunde genannt), die bereits von den Azteken verehrt wurde als Repräsentanten perfekter und selbstloser Liebe. Seit Urzeiten züchtete der Mensch diese Hunde so, dass sie von seiner Fürsorge abhängig wurden …

… Als man unserer überdrüssig wurde, brachte man uns in einen Wald, fuhr davon und überließ uns, wie Hänsel und Gretel, einfach unserem Schicksal.
Aber auch wir fanden ein Haus – in der Hoffnung, dort Hilfe zu finden. Ein ziemlich netter Mann gab uns zumindest Futter und Wasser, aber er ließ uns nicht rein, sondern weiterhin draußen leben.
Es ist Januar, und in Deutschland bereits kalt und regnerisch.
Hier in Spanien dagegen scheint tagsüber oft die Sonne, und ihre Strahlen sind noch recht intensiv. Abends und nachts dagegen ist es richtig kalt und sehr feucht.
Dieses Wetter und ein langes Warten auf eine Handlung sollten uns zum Verhängnis werden, denn auf unseren Körpern wird niemals Fell wachsen, das uns vor Umwelteinflüssen schützen könnte.

Eines Tages waren zwei Spaziergänger mit ihrem Hund in unserem Pinienwald unterwegs, der direkt an einem traumhaft schönen Sandstrand liegt. Sie wurden aufmerksam, auf uns; auf zwei kleine, nackte Hunde.
Wir beide liefen auf Zuruf sofort zu ihnen, ließen uns anfassen und streicheln. Hat das Elend jetzt endlich ein Ende, dachten wir.
Als sie uns besorgt hochhoben um uns sofort in Sicherheit zu bringen, tauchte der besagte Mann auf und behauptete, dass er schon längere Zeit für uns beide, ehemals ausgesetzten Hunde sorge und uns bald mit nach Frankreich nehmen wolle. Er hätte somit ein alleiniges Recht auf uns und sollte sich an seinen Plänen etwas ändern, versprach er den Leuten Bescheid zu geben. Sie tauschten Telefonnummern aus und als die Leute mitsamt Hund sich langsam und unsicher entfernten, guckten wir beide ihnen verzweifelt hinterher.
Warum hörte niemand auf uns? Warum sah niemand unsere Qual?
Die Spaziergänger glaubten gezwungenermaßen den Versprechungen dieses Mannes und verließen sich darauf, dass er sich meldet, wenn er Probleme hätte…


Das war vor drei Wochen und zu der Zeit ging es uns, jedenfalls äußerlich, noch gut.

Vor ein paar Tagen wurden erneut Spaziergängern auf uns aufmerksam – unsere Körper, die Haut inzwischen verbrannt, Hautrisse überall, Schmerzen ohne Ende und die
Psyche: Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit und eine absolute Bereitschaft aufzugeben.
Das gleiche Prozedere wie gehabt, aber diese Leute scherten sich nicht lange um hohle Sprüche, sie nahmen uns mit, fuhren mit uns in die Tierklinik, wo wir nun medizinisch versorgt werden.
Was aber ist mit unserer Psyche? Die können die Klinikärzte nicht wieder aufbauen. Das geht nur – wie der Engländer sagt - mit dem Wundermittel TLC (tender loving care: zärtliche, liebevolle Zuwendung).
Und da auf der Finca Lucendum niemand genügend Zeit für uns hat, da auch die anderen Schützlinge Geborgenheit brauchen, suchen wir nun nach Menschen, die gerne bereit sind, uns das zu geben, was wir dringend brauchen – wissend, dass Shi und Shu sie unendlich für ihre Mühen belohnen werden: So, wie es kein Mensch auf der Welt kann.

Bitte meldet Euch bald.
Danke!
Shi und Shu


♥ Frau Margrit Dernawi aus Wegberg hat eine monatliche Patenschaft für die beiden übernommen. Vielen dank dafür!