Vergessene Pfoten e.V.
Nur mit dem Unmöglichen als Ziel kommt man zum Möglichen
28. März 2024
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Mario  

RasseMischling
Alterca. 1,5 Jahe ( Stand Jan.`08)
GeschlechtRüde
HerkunftSpanien / Alicante
AufenthaltsortSpanien / Alicante
Größeca. 60 cm

Mario ist glücklich vermittelt :-) Er wohnt jetzt in Solingen!
Mario ist ein Traumhund, nur lieb, dankbar und verschmust. Durch seine Erlebnisse ist er sehr unterwürfig geworden, was sich schnell bessern wird sobald er sich sicher ist, nie wieder geschlagen zu werden.

Noch bin ich relativ neu und weiß überhaupt nicht wie ich mich hier bestmöglich verhalten muss, da werde ich schon zu einem Vorstellungsmonolog gedrängt.
Hm, aber tolle Sache, wenn ich mich nämlich ganz doll konzentriere dann spüre ich, dass mir jemand zuhört… und das bist Du, richtig?
Okay, nur Du und ich, dann kann ich frei von der Leber weg erzählen. Wo fange ich an? Am besten am Anfang, nicht wahr?

Ich heiße Mario und schöne Dinge kenne ich nicht. Schön, im Sinne von schönem Hundeleben jedenfalls nicht. Ich kam, frei wie ein Vogel, in einem Pinienwald zur Welt. Mein Vater war das Maskottchen von La Marina, meine Mutter und er sorgten prima für meine Schwester und mich und alles schien gut. Irgendwann entdeckte uns eine Zweibeinerin und nahm uns Welpen mit zu sich nach Hause. (Diese Situation habe ich jetzt mal stark gekürzt, da Du ja nicht ewig Geduld hast). Dort angekommen, war das schlimmer als jeder Pinienwald, denn es stellte sich heraus, dass diese Frau Hunde regelrecht sammelt. Ich weiß gar nicht mehr wie viele Kumpels dort auf engem Raum lebten, jedenfalls war es ziemlich unangenehm und ganz schön stressig, denn Spaziergänge oder Rückzugsmöglichkeit gab es nicht. Da die Frau mit uns allen völlig überfordert war, kriegten wir regelmäßig Schläge, lebten mitten in der Stadt, mit Nachbarn ringsum die sich über Lärm und Gestank aufregten und eines Tages die Polizei benachrichtigten. Anschließend ging alles sehr flugs.
Die Polizisten, die gleich in Massen auftraten, räumten die kleine Wohnung - und wo ausgeräumte Hunde in dem Moment hinkommen ist klar, oder? Lediglich einer von uns hat es geschafft und konnte durch einen unbeachteten Türspalt flitzen. Das war übrigens mein Kumpel Alex… ist schon ein Ding, den habe ich hier auf der Finca Lucendum wieder getroffen.
Ich bin eh zu lieb, zu unsicher und zu treu, das Ebenbild meines Vaters eben, mir kam es gar nicht in den Sinn abzuhauen, denn ich gehörte inzwischen zu dieser Frau, wollte sie auf keinen Fall alleine lassen und musste sie beschützen.
Doch die Tötungsanstalt konnte niemand vermeiden und als ich, in einem winzigen Käfig eingesperrt, die Todesangst der anderen mitbekam, schloss ich mit meinem Leben ab.
Es stellte sich jedoch heraus, dass die Polizeiaktion nicht unbemerkt geblieben war. Fremde Zweibeiner taten sehr viel, um unsere Leben zu retten. Es klappte leider nur für meine Schwester und mich, für beinahe zwanzig weitere Hunde fand sich nirgendwo ein Platz. Ein junger Mann wurde eines Morgens zu uns gebracht, die Käfige geöffnet, meiner Schwester und mir Leinen angebunden und wir durften raus! Der Mann hob zuerst mich ins Auto, was ich mir ohne Probleme gefallen ließ, und anschließend meine Schwester. Ich vertraute ihm sofort, doch meine Schwester war durch das Erlebnis in der Tötung irgendwie seltsam geworden. Noch so sehr konnte ich sie mit meiner Nase anstupsen, beruhigen wollen - als der Wagen anhielt und der Mann uns herausheben wollte, da wand sie sich blitzschnell aus seinen Armen und rannte weg. Ich blickte ihr traurig hinterher und folgte unserem gemeinsamen Retter in die Tierklinik, wo ich Untersuchungen auf etwaige Krankheiten gerne über mich ergehen ließ. Wo meine Schwester jetzt wohl ist? Zurück zum Pinienwald, zurück zu unserer Mutter?
„Mädel, mach keinen Quatsch und halt dich wacker!“

Nach dem kurzen Aufenthalt in der Klinik bin ich jetzt hier auf der Finca. Die Fotos sprechen im Grunde für sich. Ich fühle mich sauwohl und mir geht es von Tag zu Tag besser. Gerne würde ich Dir ein treuer Gefährte sein, der, egal was passiert, gemeinsam mit Dir durch Dick und Dünn geht.

Nun aber noch eine Kleinigkeit zu meinem Vater Chico, dem besagten Maskottchen. Ich habe einiges von seinem Charakter geerbt, deshalb ist es nicht uninteressant und gehört zu mir:
Chico wurde von seiner Familie ausgesetzt. Er suchte und fand einen Freund, der das gleiche Schicksal zu ertragen hatte und man ging gemeinsam durch die Strassen von La Marina und suchte sich so sein Essen zusammen.
Eines Tages musste Chico mit ansehen, wie sein bester Freund von einem Auto angefahren wurde und im Strassengraben elendiglich starb.
Von diesem Augenblick an, war es den verschiedensten Menschen nicht mehr möglich, ihn anzufassen oder ihm eine Heimat zu geben.
Chico fasste erst nach Jahren wieder Vertrauen zu Menschen und zu einem kleinen Hund, der einer Spanierin gehörte.
Immer, wenn die Spanierin mit ihrem kleinen zum Einkaufen oder auf den Markt ging, folgte Chico den beiden wie ein Schatten.
Er legte sich auf einen sehr schmalen Bürgersteig neben einer viel befahrenen Strasse vor das kleine Haus der Spanierin und sie versorgte ihn.
Auf der gegenüberliegenden Seite des Hauses, befindet sich ein weitläufiger Pinienwald. Sicher überquerte Chico die Strasse, ging jeweils kurzzeitig in den Wald um anschließend zurückzukehren und auf seine mittlerweile zweite, auserwählte kleine Familie aufzupassen.
In den 14 Jahren, in denen er beobachtet wurde, wurde er zum Maskottchen von La Marina und war in aller Munde. Jeder kannte, liebte und respektierte ihn.
Eines Tages suchte man Chico - er war nicht mehr da und ein englisches Ehepaar, das mit seinem Hund spazieren ging, fand ihn entkräftet und reglungslos im Wald.
Sie brachten ihn zum Arzt, der so viele Krankheiten bei der treuen Seele fand, dass Chico eingeschläfert werden musste.

So, jetzt ist aber genug! Nun muss ich dringend zum Wassernapf.
Das bin ich und wenn wir beide zusammen passen sollten, dann melde Dich doch einfach mal unverbindlich bei der Sabine.

Viele Grüße an Dich
Mario