Vergessene Pfoten e.V.
Nur mit dem Unmöglichen als Ziel kommt man zum Möglichen
24. April 2024
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Shari

RasseMischling
Altergeb. Januar 07
GeschlechtHündin
HerkunftSpanien
AufenthaltsortDuisburg
Größeca. 30 cm

Shari ist glücklich vermittelt! Sie darf in ihrer Pflegestelle, bei Ulrike, Dirk, Feliz und Schnuddels M., bleiben :-)


Hallo Ihr Lieben,



jetzt wollte ich mich doch auch mal bei Euch melden und Euch sagen, dass es mir hier sehr gut geht. Meine Hartnäckigkeit hat sich ausgezahlt. Hab ich meiner neuen Mama als sie nach Spanien zu Besuch kam doch direkt verklickert, dass ich unbedingt mit nach Deutschland möchte, und zwar nicht irgendwo hin, sondern mit zu ihr nach Hause! Also irgendwann hat Sie´s dann kapiert und hat mich auch wirklich mitgenommen. Habe ich auch gut drauf aufgepasst, dass Sie mich nicht vergisst und habe mich die ganze Zeit neben ihren Koffer gelegt, also falls es noch irgendwelche Unklarheiten geben sollte. Was war ich beruhigt, als Mama endlich ins Zimmer kam und meinen Pass dabei hatte und auch den ganzen Zubehörkram eingekauft hatte wie Leine, Halsband, etc.



So, dann sind wir zusammen mit der Tante Melanie nach Deutschland geflogen, nicht jedoch ohne mich von meiner spanischen Mami zu verabschieden die sehr, sehr traurig war, mir aber alles Gute wünschte und sich wohl doch sehr freute, dass ich bald in Deutschland ein Leben mit meiner richtigen eigenen Familie anfangen durfte, die ich mir ja auch noch selbst ausgesucht habe. Also, damit das klar ist: Ich habe meine Familie ausgesucht, nicht umgekehrt, da staunt ihr was? Ich bin doch nicht blöd! Ich habe diese Frau gesehen und wusste sofort: DAS IST SIE, MEINE MAMA! Hat ja auch alles geklappt. Sie erklärte mir aber auch, dass ich nicht das einzige Hundemädchen zu Hause sein werde, sondern dass dort schon zwei Schwestern auf mich warten. Was war ich gespannt. Dann erklärte sie mir noch, dass ich erst einmal mit zur Pflege nach Deutschland genommen werde, mein zukünftiger Papa wusste ja noch nichts von seinem Glück! Was? In Pflege? Neee, nicht mit der Shari, das musste noch geregelt werden! Aber nach einem Telefonat war dann auch das geregelt und als er mich am Flughafen abholte, schien die Sache doch schon geritzt zu sein. Ich bin nämlich zu allen immer freundlich und freue mich über alles. So kam es, dass ich schon nach ein paar Tagen ganz offiziell adoptiert wurde. Ich war so glücklich! Mein größter Traum ging in Erfüllung!



Ja, jetzt habe ich Euch ein paar Bilder beigefügt, damit ihr alle sehen könnt, wie schön ich es angetroffen habe. Wie ich festgestellt habe, habe ich sogar eine spanische Landsmännin zur Schwester bekommen. Ist das nicht schön? Feliz und ich sind ein Herz und eine Seele, sprechen wir doch dieselbe Sprache! Mein ältere Schwester Schnudels fand es erst gar nicht so toll, dass ich auch bei ihr einziehen wollte, aber sie hat es direkt am nächsten Tag schon eingesehen, dass ich mir meiner Sache ziemlich sicher bin und hat mich sofort akzeptiert.



Was kann ich Euch sonst noch berichten, außer das ich MEINE Familie endlich gefunden habe und sehr glücklich bin? Ich fühlte mich überhaupt nicht fremd, sondern hatte direkt das Gefühl nach Hause zu kommen.



Also, liebe Grüße von Eurer Shari



P.S. Grüße an den Rest meiner spanischen Großfamilie: Habt Ihr jetzt gesehen wie man an eine Familie kommt? Habt mich doch zuerst nur ausgebellt, aber ich war mir so sicher und habe Recht behalten. Also, sollte der nächste Besuch vor dem großen Tor stehen: NICHTS WIE RAN …. Ach, und Lida? Ich werde Dich nie vergessen!
Lieb, munter und quietschfidel. Versteht sich mit Artgenossen. (Anfängerhund)

Ein fröhliches “Hallo”, gebellt von uns an Euch!
Auch aus Steinen
die in den Weg gelegt werden,
kann man Schönes bauen.
Johann Wolfgang von Goethe
Das hat der Mann damals schon erkannt und es trifft immer noch zu! Wie die Faust aufs Auge und wie auf uns, auf mich die Shari und auf meine Schwester die Lida.
Unsere Geschichte ist eher kurz als lang. Eigentlich optimal zu lesen und um sich schnell zu entscheiden. Wir halten übrigens und absolut gar nichts davon, Langeweile zu verbreiten. Es muss ungestüm zugehen und das möglichst turbulent!
Vor noch nicht allzu langer Zeit konnten wir unsere Augen endlich öffnen und erblickten das berühmte Licht der Welt. Das erschien uns allerdings eher duster und unheimlich, aber genau definieren können wir es nicht. Es war eine Art Tunnel oder Kanal, wo wir geboren wurden und mit unserer Mutter kurzfristig aber lange genug zusammen lebten. Von zwei zweibeinigen Männern wurden wir irgendwann aufgelesen und in einen Lieferwagen gesetzt.
Ein Auto ohne Scheiben, ohne Sauerstoff, fuhr in einer Bullenhitze stundenlang mit uns durch die Gegend und unserem Schicksal immer näher. Die „Steine“ häuften sich und Lida und ich überlegten, was wir daraus bauen werden.

„Eine schöne Heimat“, sagte Lida und war kurz davor zu verdursten.
„Ja, mit Garten oder weichem Sofa“, krächzte ich.
„Mit einem Teich, wo immer Wasser drin ist und Schatten unter einem Baum!“, kam es von der Schwester.
„Egal, Hauptsache es geht überhaupt gut aus!“, sagte ich. “ Mama ist fort und wir können nur hoffen, dass wir den heutigen Tag überstehen werden.“
„Stimmt, Schwester, auch mir ist es völlig gleich. Ich habe so großen Durst, ich gebe mich auch mit einem kleinen gefüllten Wassernapf zufrieden, das Wichtigste ist, dass wir überleben, geliebt werden und überhaupt irgendetwas finden. Es soll Menschen geben die Hunde eine Heimat geben. Ich habe genau so wenig Ahnung wie Du, was es für Möglichkeiten gibt.“
Lida legte den Kopf zur Seite und war nicht mehr ansprechbar.

Irgendwann öffnete sich die Hecktüre des Wagens und wir wurden von den Männern in die Sonne geholt. Ohhh, das blendete! Die besagten Steine hielten wir gedanklich in den Pfoten.
Die Zweibeiner übergaben uns der Gisela und die war entsetzt über unseren Zustand!
Jetzt sind wir hier, bei der Sonja, werden aufgepäppelt und haben uns ein Ziel gesetzt: Eine Heimat, ein Zuhause, ein bis zwei Kumpel oder auch nicht, Fürsorge und den ganzen Zubehörkram dazu. Klar, eine Heimat bedeutet für jede von uns eine Heimat, es sei denn die Steine spielen Schicksal. Der Goethe hat es schließlich gesagt: Macht aus den Querschlägen in Eurem Leben das Beste!

Hüstel, meldet Ihr Euch mal bei uns?
Tja, ein bisschen Hilfe könnten wir sehr wahrscheinlich gebrauchen.

Liebe Grüße
die Shari