Vergessene Pfoten e.V.
Nur mit dem Unmöglichen als Ziel kommt man zum Möglichen
28. März 2024
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Bella

RasseMünsterländer Mix
Alterca. 1,5 Jahre (Stand 10/07)
GeschlechtHündin
HerkunftSpanien
Aufenthaltsort
Größeca. 45 cm

Bella ist glücklich vermittelt :-)
Bella ist eine unglaublich liebe Hündin, die gerne ein kleiner Schoßhund geworden wäre.
Mit Rüden versteht sie sich sofort, bei Hündinnen entscheidet die Sympathie. Sie hat zweifellos Jagdtrieb.
Bella hat sich allerdings nun entschieden: Sie möchte in eine Familie mit älteren Kindern und zu einem Hundekumpel, der sie als “Chefin” akzeptiert. Sie möchte viel Platz, Unterhaltung, einen Garten und jemanden der mit ihr arbeitet und sie fordert.
Irgendwo gibt es dieses Ideal doch bestimmt, oder?

Huuuhhuuuu, ich heiße Bella und bin eine fröhliche „Hummel“!
Immer in Action, immer mit der Nase dabei und ständig auf der Suche nach Streicheleinheiten und Gelegenheit um Toben zu können.
Nun suche ich einen liebevollen Hafen, wo ich endlich mit beruhigender Sicherheit weiß, dass ich für immer bleiben darf …
… Tja, das war mein Vorstellungstext vom letzten Mal und ehrlich gesagt durfte ich (m)einen Hafen finden, ansteuern und den Anker werfen.
Warum melde ich mich nun trotzdem wieder? Das ist schwer zu sagen, weil es nicht nur mir sehr weh tut, sondern auch meinem Frauchen, das mir den Hafen gewährt hat. Ich werde nun ganz ehrlich zu Euch sein, denn einen erneuten Fehler wollen wir alle vermeiden. Ach, eigentlich ist gar kein Fehler gemacht worden und deshalb tut es ja so weh, denn mein Frauchen liebt mich und ich liebe sie, nur … weiß ich jetzt ganz genau, was ich möchte und was nicht. Depressionen sind echt was Unangenehmes und wirken sich auf den gesamten Körper aus, hätte ich nie gedacht…
Aber der Reihe nach:

Noch vor ein paar Monaten lebte ich in Spanien auf der Finca Lucendum, mittendrin in einem großen Hunderudel. Dort war ich hingekommen, weil mich meine erste Familie an einer Kette hielt. Kurze Zeit nach meiner Ankunft auf der Finca, adoptierte mich ein englisches Ehepaar und wollte unbedingt, dass ich in ihrem Parkähnlichen Garten herumtoben werde. Wie schön!!! Aber warum mussten diese tollen Leute ausgerechnet in England leben? Großbritannien hat so furchtbar strenge Regeln, was die Einreise von Hunden betrifft… Sechs Monate Quarantäne, weiterhin, mittendrin in diesem großen Rudel, standen mir bevor!
Ich hab`s ziemlich gut überstanden. Mal war ich traurig, mal war ich fröhlich, ganz schön facettenreich und schwer zu beurteilen, eben weil ich selbst nicht wusste, was ich will.
Nach diesem halben Jahr Wartezeit kamen die Zweibeiner aus England, um einen Urlaub in meiner Nähe zu verbringen, mich zu besuchen und um mir etwas zu beichten. Es wurde nämlich nichts mit Toben in einem großen Garten – darin stolziert nun das neueste Hobby dieser netten Leute herum: Edle Zwerghühner! Meine Güte, wie gerne wäre ich dabei!

Somit komme ich nun zu meinem wahren Wesen. Dass ich Hühner zum fressen gerne habe, war immer schon offensichtlich und Rassebedingt klar erkannt worden. Auch Kaninchen und nette Katzen sind für mich nicht zum Freundschaft schließen geeignet. Mein jetziges Frauchen meldete sich, kurz nachdem ich meinen „Hilferuf“, in die Welt geschickt hatte. Beide sagten wir: „Gemeinsam werden wir es schaffen!“ Ich durfte endlich raus aus diesem manchmal netten, manchmal nervigen Rudel und flog nach Deutschland.
Frauchen bietet mir viel! Gemeinsame Zeit, viel Nähe, Verständnis und lange Spaziergänge. Wir fahren mit Auto, Bus und Bahn und freuen uns, dass ich diese, bisher unbekannten, Fortbewegungsmittel mit Leichtmut meistere. Einige Kunststücke hat Frauchen mir beigebracht und die Grundkommandos sind kein Thema mehr. Brav an der Leine laufen? Na ja, es geht so. Eine Zeitlang alleine bleiben? Schaffe ich ohne zu Murren, allerdings wird mir sehr schnell Langweilig und dann kann es passieren, dass ich Beschäftigung suche und eventuell den Müll vorsortiere, falls Frauchen das noch nicht getan haben sollte.
Angst? Kenne ich überhaupt nicht, weder vor lauten, unverhofften Geräuschen, noch vor fremden Menschen. Frauchen sagt, dass mir noch eine gehörige Portion Respekt fehlt, da ich auch keine Angst vor dem Straßenverkehr habe…
Sie nennt mich einen „Freigeist“ der inzwischen depressiv geworden ist, viel Platz benötigt und bei ihr nicht hat. Möglichst ein Haus mit Garten, wo eventuell bereits ein Hundkumpel lebt und wo ich nach draußen kann, wann immer ich möchte. Ein „Freigeist“, der die Nase im Wind oder am Boden hält und kaum mehr auf seinen Menschen achtet. Ein „Freigeist“, der gerne spielt und prima apportiert, der draußen nicht abgeleint werden kann, weil viel zu viele Dinge zu erschnuppern und zu horchen sind, doch innerhalb der Wohnung mit einem unglaublichen Eifer bei der Sache ist. Einen Einblick ins Clickertraining habe ich somit auch schon bekommen.

Ohh verdammt, ist das normal, dass man sich erst nach vielen erlebten Stationen des Lebens klar darüber wird, was man möchte?
Meint Ihr ich bin ein hoffnungsloser Fall? Oder habt Ihr bisher genau auf solch einen Hundecharakter gewartet? Das wäre so unglaublich schön und einfügen könnte ich mich leicht und ohne Probleme. Meinem Frauchen würde bestimmt ein Stein vom Herzen fallen, denn mittlerweile gibt es nichts Schöneres für sie, wie wenn sie mich lachen sieht.

Viele hoffnungsvolle Grüße an Euch
Bella