Vergessene Pfoten e.V.
Nur mit dem Unmöglichen als Ziel kommt man zum Möglichen
19. April 2024
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Genoveva

RassePodenco-Mix
Alterca. 2,5 Jahre (Stand Dez´07)
GeschlechtHündin
HerkunftSpanien / Andujar
AufenthaltsortSpanien / Andujar
Größeca. 38 cm

Genoveva ist glücklich vermittelt:-) Sie lebt jetzt in 37431 Bad Lauterberg/Barbis

Genoveva ist bisher noch sehr schüchtern und schreckhaft. Sobald sie aber „aufgetaut“ ist, ist sie ein lieber, ruhiger Hund, der Streicheleinheiten einfach nur dankbar geniest.


Meine Güte, was für ein Name! Genoveva!

Eigentlich hatte ich mittlerweile mit überhaupt keiner Aufmerksamkeit oder Zuneigung mehr gerechnet und jetzt auf einmal soviel und kaum zu verstehen.

Ich grüße Dich hiermit sehr herzlich aus der Ferne und danke auch Dir, für Deine Beachtung!



Zwar bin ich erst seit zwei Jahren auf dieser Welt, doch was ich bisher erlebt habe erklärt vielleicht auch, weshalb ich so misstrauisch geworden bin.

Von meinen Menschen wurde ich auf die Strasse entlassen. Daran kann ich mich kaum noch erinnern; ich war noch sehr klein und hatte den Bezug zu Zweibeinern schnell verloren. Immer auf der Suche nach Futter, immer auf der Flucht. Vertrauen wird unbekannt, denn Straßenhunde werden verjagt, getreten, angeschrieen und sind in den Augen vieler Menschen, dreckiger Abfall. Weshalb und woher soll Vertrauen wachsen?



Ich war immer schnell genug und kam ganz gut zurecht, nur als ich schwanger wurde, da war es vorbei. Schmerzen machten mir die Futtersuche, das Reagieren und letztendlich das Weglaufen schwer. Irgendetwas stimmte nicht mit mir. So geschah es, dass Hundefänger auf mich zu kommen konnten und mich erwischten. Es tat sehr weh als sie mich einfingen und ohne auf meinen Zustand zu achten, gingen sie grob, und so wie ich es immer erwartet hatte, mit mir um. Wie mit Unrat.

Sie brachten mich auf dem direkten Weg in die Tötungsanstalt. Auch ohne dieses Gelände zu kennen, weiß jeder Hund sofort was ihn erwartet. Das Ende.

Ich wurde in einen Zwinger zu anderen Hunden gesperrt und das war das Nächste, was mich zur Verzweiflung brachte! Noch nie war ich eingeschlossen gewesen, immer hatte ich um meine Freiheit gekämpft. Nun ging nichts mehr!

Am nächsten Tag setzten die Wehen ein. Meine Kinder konnte ich nicht gebären, denn das erste lag tot in mir und versperrte den Ausgang. Eine Pflegerin bemerkte, dass ich unendlich große Schmerzen hatte. Sie brachte mich zu einem Tierarzt, der einen Kaiserschnitt machte und meine Babys, die mittlerweile alle gestorben waren, herausholte. In der Tötung zurück, wurde ich auf einer Toilette untergebracht, denn das war der einzige Ort wo ich Ruhe hatte.

Du musst eins verstehen, die Hunde hier, verhalten sich nicht mehr normal, nicht mehr so wie Du sie kennst. Sie drehen durch und sobald ein Kumpel den Anschein macht, dass er eine Beute sein könnte, fallen die anderen über ihn her. In dem Moment ist ein winzig kleiner Raum, selbst wenn es eine Toilette ist, die einzige Lösung. Mehr gibt es hier nicht, denn es soll gestorben werden! Irrsinn und Tatsachen.

Trotz allem hatte ich großes Glück, denn als es mir besser ging, kam ich in die „sicheren“ Zwinger und bedeutet, dass ich die Möglichkeit zum Weiterleben bekomme und auch vermittelt werden kann. Das habe ich nur der Pflegerin zu verdanken, die mir somit zweimal das Leben rettete.

Ich bin bestimmt nicht einfach. Ich laufe auf niemanden zu und mag ihn sofort. Ich bin eine Podenca Mix, die lange Zeit in Freiheit lebte und erst so langsam, ganz langsam Vertrauen entwickelt und akzeptiert. Inzwischen habe ich mich hier eingewöhnt, so gut wie es geht. Mittlerweile genieße ich es, wenn Vertraute hereinkommen und mich streicheln, sich auf den Boden knien und mich ganz fest umarmen. Davor habe ich keine Angst mehr, sondern ich freue mich auf diese Momente.

Ich bin ehrlich zu Dir: Niemand weiß es, niemand kann sagen wie ich reagieren werde, wenn ich in ein Zuhause komme. Ich bin nicht böse, weder zu Kindern noch zu Fremden. Ich habe einfach nur Angst und wenn Du es wagen würdest und mir eine Chance gibst, bestimmt würde ich mich ändern. Nicht sofort, aber die Zeit heilt alle Wunden.



Danke, und liebe Grüße

Genoveva