Vergessene Pfoten e.V.
Nur mit dem Unmöglichen als Ziel kommt man zum Möglichen
19. April 2024
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Kimi

RasseMischling
Alterca. 1 Jahr (Stand 08)
GeschlechtRüde
HerkunftSpanien
AufenthaltsortOberhausen
Größeca. 30 cm

Kimi ist glücklich vermittelt :-) Er wohnt jetzt in Oberhausen!
Hallo Ihr Lieben, ich bin dann mal weg!
Nicht für immer, nein, keine Sorge, ich begebe mich vorübergehend in eine Kur. Man sagt, ich hätte es redlich verdient und wenn ich genau darüber nachdenke, komme ich zu demselben Ergebnis.
Als ich hierher kam, und das ist erst ein paar Wochen her, da ging es mir seelisch sehr schlecht. Ich kannte weder ein Hunderudel, noch eine richtige Menschenfamilie. Ich war ein zitterndes Bündel Fell mit einer heißen Nase. Dann wurde ich auch noch körperlich krank und jetzt heiße ich Kimi, weil ich an einen Rennfahrer erinnere, denn Rennfahrer sollen ebenfalls mutig und stark sein. Naja, das kann ich nicht beurteilen, aber Kimi find ich Klasse.

Als ich noch kleiner war, wurde ich viel zu früh von meiner Mama getrennt. Wie das genau war, das weiß ich nicht mehr, aber ich kam in eine Familie die mich unglaublich niedlich fand. Niedlich! Erwähnt in meiner Gegenwart bitte niemals dieses Wort! Niedlich wird langweilig, genauso wie man sich nicht ständig vor schönes Bild stellt.
Tja, und so ging es mir. Ich konnte machen was ich wollte, mich weiterentwickeln, an Schuhen knabbern, auf den Teppich pullern, treudoof hinter meinen Menschen herlaufen, um Liebe betteln, egal: Ich war IHNEN langweilig geworden.

Eines Tages fand ich mich auf dem Flachdach unseres Hauses wieder. Sie waren mit mir dort hinaufgeklettert und bevor ich wusste was passiert war, kletterten sie ohne mich die Leiter wieder herunter. Was sollte ich alleine auf diesem besch… Dach? Ich rannte hin und her, weinte verzweifelt die ganze Nacht, doch wollte mich niemand hören. Futter und Wasser bekam ich von dem Tag an beinahe regelmäßig nach oben gebracht, aber wenn ich winselte, bittend an den Händen meiner Leute leckte, dann kletterten sie die Leiter runter – und ich war wieder alleine.
Ob es regnete oder die Sonne schien, ob es kalt oder warm war, Kimi saß auf dem Dach - ohne Schutz, ohne Zuneigung. Viele Monate lang.
Was ich nicht wusste war, dass die Zweibeiner von der gegenüber liegenden Finca ständig versuchten meinen Leuten zu erklären, dass sie Tierquälerei betreiben. Diese Zweibeiner konnten das nicht mit ansehen, meine Leute allerdings schon und ich war IHR Eigentum.
Die Wende kam, als die netten Menschen von gegenüber mitbekamen, dass meine Leute in Urlaub fahren wollten. Vierzehn Tage lang. Vorher versorgten sie mich. Ich bekam einen gefüllten Napf und eine Schale mit frischem Wasser auf mein Gefängnis gebracht.
Als eine Weile vergangen war und man sicher sein konnte, dass niemand überraschend zurückkehrte, folgte einer Tierquälerei die gerechte Tat.

So kam ich zur Finca Lucendum und befand mich in dem Zustand, wie oben beschrieben. Ein kleines Häufchen Elend. Gisela nahm mich mit in ihr Bett, weil mich nichts anderes beruhigen konnte. Aber selbst unter der Bettdecke verfolgten mich Geister und immer wenn ich ein Geräusch hörte, fing ich an zu zittern und atmete hektisch. Nach einigen Tagen beruhigte ich mich ein bisschen, es ging berauf und Gisela konnte zumindest wieder ein paar Stunden schlafen. Die Hundekumpel waren in Ordnung und ich begann zu leben. Aber dann, ganz plötzlich, sagte mein Körper: „Ich kann nicht mehr! Kimi, das war alles zuviel für uns!“
Ich aß und trank nicht mehr, wurde apathisch und landete in der Tierklinik. Alle dachten, ich hätte eine ganz fürchterlich schlimme und unbekannte Krankheit.

Hallo? Ich bin der Kimi! Auch ein Rennfahrer wischt sich Stress nicht von der Kleidung!

Jetzt geht es mir besser als jemals zuvor! Ich werde umsorgt und nicht wegen meiner Niedlichkeit geliebt, sondern weil ich eine Persönlichkeit bin. Und das soll bitte auch so bleiben. Zwar habe ich noch nicht viel Ahnung von Zivilisation und dem richtigen Benehmen, aber eventuell bringt mir ein wenig davon die Jackie bei. Jackie ist meine Kurbeauftragte, eine Frau mit Herz für misshandelte Tiere. Mal schauen wie es wird, aber es soll Euch bitte nicht davon abhalten, Eure Herzen inzwischen für mich zu erwärmen, denn denkt dran: Es ist nur eine Kur die vorübergeht.
Als gestandener Rüde komme ich da wieder raus und dann möchte ich Zukunftsperspektiven vor Augen haben!

Ganz liebe Grüße an Euch und macht es gut!

Vielleicht bis bald
Euer Kimi