Vergessene Pfoten e.V.
Nur mit dem Unmöglichen als Ziel kommt man zum Möglichen
24. April 2024
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Moritz  

RasseMischling
Alterca. 5 -6 Monate (Stand 03/08)
GeschlechtRüde
HerkunftSpanien
AufenthaltsortGelsenkirchen
Größeca. 35 cm

Moritz ist glücklich vermittelt nach Köln :-)
Update 19.10.2008

Moritz hat sich in der letzten Woche sehr positiv entwickelt. Er war draußen sehr unsicher und ängstlich, was sich aber schon super verbessert hat. Mittlerweile rennt er auch schon mal durch die Gegend und schnuppert überall. Andere Hunde werden erst angeknurrt, dann beschnuppert und mit den meisten dann auch gespielt. In der Wohnung ist er sehr ruhig, kommt mal zum schmusen vorbei, ansonsten merkt man ihn kaum. Er ist schon komplett stubenrein und wenn er mal raus muss, dann meldet er sich, indem er jaulend zur Tür läuft. Moritz kommt auch mit Kindern klar, allerdings braucht er da ein bischen Eingewöhnung, was bei uns keine Woche gedauert hat. Alleine bleiben kann er auch schon für kurze Zeit. Eigentlich rundum ein total liebes und süßes kerlchen, der endlich sagen möchte, ich hab mein eigenes Zuhause.







Moritz ist ein fröhliches, verschmustes kleines Kerlchen. Durch die überstandene Staupekrankheit hat er einen kleinen „Tic“, der ihn veranlasst seine Zunge ein Stück weit zu zeigen. Das ist keine Behinderung, denn er und jedermann können gut damit leben. Er bellt kaum und ist ein angenehmer Zeitgenosse Er ist verspielt und rennt mit seinem Stummelschwänzchen wie ein Hase.

Besser einen „Tic“ als gar nichts mehr, oder?
Ich kann nichts dazu, werde ab jetzt wahrscheinlich zu den so genannten Handicaphunden gehören, aber das ist mir völlig egal. Im Kopf ist alles normal und das mit der Zunge, das hat was mit den Nerven zutun und nichts mit meinem weiterhin perfekt funktionierenden Kopf und meinem fitten Körper.

Es lief alles ganz normal. Ich wurde von meiner Mutter auf die Welt gebracht, kam nach gewisser Zeit zu einer guten Familie und dort lebte ich ungefähr fünf Monate lang. Die Familie war wirklich nett, versorgte mich und kümmerte sich. Wir spielten, ich durfte lernen, wurde gefüttert, versorgt und gestreichelt. Nur mit dem Impfen, damit hatte sie es nicht so. Schade eigentlich, weil ein kleiner Pieks, ein paar Euro und schon wäre nichts passiert.
Wie ich an Staupe gekommen bin? Nun, die wird übertragen durch diese unsichtbaren Virusviecher. Die können überall sein, werden von Lebewesen zu Lebewesen übertragen. Ähnlich wie bei Euch die Masern. Einmal überlebt und keine weitere Gefahr. Erste Krankheitsanzeichen treten nach ungefähr einer Woche der Ansteckung auf. Dann ist Hund matt, hat hohes Fieber, eventuell Haarausfall, keinen Appetit und im schlimmsten Fall wird er bewegungsunfähig. Weitere Anzeichen sind klarer Augen- und Nasenausfluß, der bald zähflüssig wird.
Ja super, so war das, abgesehen von der Bewegungsunfähigkeit und trotzdem war Eile geboten. Meine Leute brachten mich allerdings rechtzeitig zur Tierklinik und ich bekam hier eine Spritze und dort eine Tablette. Die überlebte Staupe bringt immer kleine Nachwirkungen mit sich. Der eine hat ein zukünftiges Staupegebiss, der andere leidet unter epileptischen Anfällen und ich, ich zeige meine Zunge! Na und?

Die riesengroße Enttäuschung kam als ich genesen war, kräftig und mit Elan gefüllt und wieder hätte zurückdürfen können, in mein so schönes Zuhause. Ich freute mich unbändig und konnte es gar nicht mehr abwarten!
Meine Familie kam, wollte mich abholen, ich sah sie, kratze mit meinen Vorderpfoten an den Gittern und bellte ihnen zu: „Juchhuuu! Ihr seid da! Ihr seid da, ich freue mich, ich liebe euch so sehr, mehr als alles auf der Welt! Bitte, nehmt mich wieder mit, zurück nach Hause!“
Sie schauten kurz zu mir, gingen raus und dann scheint irgendetwas mit dem Geld nicht gestimmt zu haben.
Sie konnten sich meine Behandlung nicht leisten oder wollten nicht bezahlen. Ich weiß es nicht. Ich sah meine Familie nie wieder. Ich weiß nur, dass ich in ein unbeschreiblich tiefes Loch fiel, weil ich alleine war.

Die Zeit heilt alle Wunden, sagt man. Das stimmt, denn nun bin ich auf der Finca Lucendum in Sicherheit. Viel Schlimmeres hätte passieren können, aber ich hatte Glück. Jetzt brauche ich leider noch eine kleine Portion davon, weil ich jemanden finden muss, der mich so, wie ich bin, akzeptiert. Das wird schwer, oder was meinst Du? Da wird dieser Jemand, der dafür zuständig ist, ganz schön gefordert und ich stehe ewig in seiner Schuld. Aber ich tue alles dafür um das wieder gut zu machen, darauf kann sich jeder verlassen.

Hoffnungsvolle Grüße
Moritz