Vergessene Pfoten e.V.
Nur mit dem Unmöglichen als Ziel kommt man zum Möglichen
20. April 2024
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Jonathan

RasseMischling
Alterca. 1 Jahr ( 06/08)
GeschlechtRüde
HerkunftSpanien
AufenthaltsortSpanien ( Finca Lucendum )
Größeca. 30 cm

Jonathan ist glücklich vermittelt :-) Er wohnt jetzt in Gemünden ( Hessen )!
Ich bin so unendlich muede......

Ich bin so unendlich dankbar,

denn nun kann ich nach all diesen Wochen und Monaten angstfrei schlafen.

Und das tue ich hier auf der Finca Lucendum.

Neben dem Computer, neben Gisela, die gerade meine Geschichte aufzuschreiben versucht.

Das gestaltet sich als schwierig, da all die Aengste, Schmerzen, der Hunger, der Durst, die fehlende Zaertlichkeit nicht mit Worten zu beschreiben sind.

Man gab mir den Namen Jonathan, das Geschenk Gottes.

Dieses Geschenk, also ich, wurde ausgesetzt.

Suchend irrte ich wochenlang durch die Welt mit einem unendlichen Ueberlebensdrang.

Ich wollte noch nicht sterben.

Aber wisst ihr, wie hart das Leben ist, wenn man nur von einem Gedanken beseelt ist:

WIE kann ich ueberleben ?

Eines Tages entdeckte mich ein englisches Ehepaar .

Ich tat ihnen leid.

Sie versuchten mir zu helfen.

Ich versuchte ihnen zu entkommen.

Wusste ich, was diese Menschen nun wieder mit mir anstellen wuerden?

Eigentlich haette ich dringend Hilfe gebraucht.

Ich hatte hoellische Schmerzen. Mein Koerper war zum Naehrboden der Floehe geworden.

Diese saugten auch noch die letzte Kraft, die in mir steckte, aus meinem Koerper.

Das Ergebnis: offene Wunden, das Fell fiel aus und die Sonne, der Regen, der Wind hatten freie Bahn direkt in meinen Koerper einzudringen.

Aber diese Menschen gaben nicht auf.

Immer wieder kamen sie zu mir.

Sie brachten Futter und Wasser.

Sie redeten mit mir und zwar so viele Wochen lang, in denen ich, mein Koerper und meine Seele immer schwaecher wurden, bis ich meinen Widerstand aufgeben musste..

Ich liess mich von ihnen einfangen : in der Hoffnung, dass ich nun ein liebevolles Zuhause gefunden haette – was man ja annehmen kann, wenn Menschen sich eine solche Muehe geben.

ABER sie wollten mich nicht behalten, da in ihrem Haus Katzen leben, die mit mir Probleme hatten.

Ich war und bin immer noch so erschoepft, dass ich niemals mit anderen Tieren Streit angefangen haette.

Nur Ruhe, ein Dach ueber dem Kopf, Geborgenheit und ein wenig zu essen wollte ich.

Die Englaender, meine Retter, fragten Nachbarn und Bekannte, ob sie mich nicht aufnehmen wollten.

Immer, wenn diese Leute mich sahen: die Wunden, die Stellen, an denen kein Fell mehr war, machte man merkwuerdige Gesichter und immer wieder hoerte ich : Sorry, No!

Nicht einmal wurde darueber nachgedacht, dass in einigen Wochen alle Wunden verheilt und das Fell nachgewachsen sein wuerde.

Ich wurde in die Klinik San Anton gebracht und traf Lorena, die mich ganz liebevoll in die Arme nahm, Ein Telefonat und nun bin ich auf der Finca, liege neben Gisela und schlafe ununterbrochen.

Vor mir ein Wassernapf und Futter – aber ich will nur schlafen.

Bald werde ich mich erholt haben und mit den anderen da draussen herumtollen – aber erst einmal bin ich geschuetzt und dankbar.