Vergessene Pfoten e.V.
Nur mit dem Unmöglichen als Ziel kommt man zum Möglichen
25. April 2024
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» Khloe (jetzt Bonnie) – aus dem Leben eines leishmaniosepositiven Hundes

Sie haben sich in einen Tierschutzhund verliebt und möchten ihn adoptieren, dann stellt sich jedoch heraus, dass er an Leishmaniose erkrankt ist? Was nun?

Lesen Sie hier, wie eine unserer Adoptantinnen mit der Diagnose „Leishmaniose“ lebt:

 

Bonnie hat sich sehr gut eingelebt – ich glaube, sie ist ‚angekommen‘ (wir haben sie am 20.10. 2018 in Köln abgeholt). Ihre Leishmaniose, vor der ich eine ‚fürchterliche Angst‘ hatte, ist für uns Alltag geworden und wiegt nicht mehr so schwer auf uns allen – im Gegenteil: Jetzt, wo ich diese Krankheit ‚verstanden‘ habe, ist sie eher eine Art ‚beobachtungswürdiger Begleiter‘ geworden. Ich kann einen an Leishmaniose ‚erkrankten‘ Hund genauso empfehlen wie einen gesunden Hund. Der einzige Unterschied ist, dass man dran bleiben muss, den Kopf nicht in den Sand steckt und finanziell in der Lage sein sollte, auch regelmäßige Blut- und Urinkontrollen bezahlen zu können und zu wollen. Ich habe das Buch von Angelika Henning gelesen – unsere Tierärztin auch – und ich stehe in Kontakt mit Eva Brück und Thekla Held. Unsere Tierärztin Frau Fischer aus Kiel ist ein echtes Geschenk. Sie ist unglaublich engagiert und liebevoll – arbeitet sich immer mehr in die Thematik ein und verlässt sich auf ihr Gefühl, wenn sie denkt, dass irgendetwas nicht stimmt und kontrolliert werden müsste – bisher war alles richtig, was sie ‚gefühlt‘ hat. Die nächste Urinprobe steht an für Juni, die nächste Blutuntersuchung im Oktober 2019 (wenn alles normal läuft).

An dieser Stelle ein großer Dank an alle, die es möglich gemacht haben, dass Bonnies Werte sich weiter verbessern konnten und uns so viel Hilfe und Unterstützung gegeben wird. Der pH-Wert im Urin ist noch nicht gut – da sind wir dran.

Gleich zu Beginn hatte Bonnie Harnsteine (Blut im Urin), eine heftige Pilzinfektion im Ohr, Hepatozoonose und dadurch eine starke Anämie und zusätzlich extremen Zahnstein. Die Blutwerte waren schlecht. Nach und nach haben wir über mehrere Wochen von Ende Oktober bis Ende Januar 2019 alles behandelt. Bonnie war trotz Medikamenten und teilweise schmerzhaften Behandlungen ein Sonnenschein, immer lebensfroh, zugewandt und voller Vertrauen.
Bonnie bekommt natürlich Allopurinol und ein Spezialfutter von Futalis, das sie gern frisst und optimal auf ihre Vorerkrankungen abgestimmt ist. Das ist preislich überhaupt kein Unterschied zu einem normalen Qualitätsfutter aus dem Zoohandel und sehr einfach über Lieferung zu beziehen. Kann ich bedenkenlos weiterempfehlen. Statt Schweineohren bekommt sie tägliche einen halben Apfel (den liebt sie) und ganz viele Streicheleinheiten und tägliche Spaziergänge mit ihren Hundekumpels im Kieler Düsternbrooker Gehölz, am Strand oder in einem Park direkt vor der Tür. Ich behaupte, dass sie die ‚wildeste Hummel‘ in der gesamten Nachbarschaft ist. Sie liebt es zu rennen und den Wald zu durchwühlen. Sie ist unglaublich in ihrer Freude und Energie und sie zeigt deutlich, wie viel Spaß sie am Leben hat.

Das Schönste sind die langen Spaziergänge entlang der Kieler Küste. Wir laufen als Team, ohne Leine (keine einzige Straße oder andere Gefahrenquelle) und fast ausschließlich mit nonverbaler Kommunikation mehrere Stunden miteinander. Eine kleine Pause am Strand und Bonnie sitzt direkt neben mir und wir schauen zusammen aufs Wasser.
Der erste gemeinsame Urlaub an der Nordsee auf Sylt war herrlich. Sie ist ein unglaublich schlauer Hund und sie ist uns mitten ins Herz geflogen. Ich würde sie niemals hergeben und wir genießen jeden Tag miteinander.
Was hatte ich für ein Glück, dass jemand sie nicht haben wollte, dass ihr sie bei den ‚Vergessenen Pfoten‘ aufgenommen habt und ich dann diesen wunderbaren Hund in unser Leben holen konnte.

Liebe Grüße und nochmals Dank an das ganze Team von ‚Vergessene Pfoten‘.

Inga mit Hanna und Bonnie“