Vergessene Pfoten e.V.
Nur mit dem Unmöglichen als Ziel kommt man zum Möglichen
11. Oktober 2024
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Sunno

† 25.10.2020

Ach, Sunno, Schatz, Du Gute-Laune-Hund, Du Sonnenschein, wir hätten Dir noch so viel mehr Zeit auf dieser Welt gewünscht, wo Du endlich Deine Für-immer-Familie gefunden hattest.

Über fünf Jahre lang hast Du im Refugio gesessen und auf Deinen großen Tag gewartet, doch niemand meldete sich, um Dich zu adoptieren. Jahr um Jahr haben wir Dir versprochen, dass DEINE Menschen Dich bestimmt bald finden würden, doch der lang ersehnte Anruf blieb aus.

Wir dachten, eine Pflegestelle in Deutschland wäre Dein Sprungbrett in eine Familie, doch auch dort bliebst Du ungesehen. Als Du dann als Pflegi zu den Clumberlands kamst und bekannt wurde, dass Du nicht ganz gesund bist, war klar, dass Du dort Deine Heimat gefunden hattest.

Fast anderthalb Jahre lang warst Du der Clown, der Charmeur und der Schatz der Familie und wir waren sehr glücklich, dass Du endlich ankommen durftest.

Leider war Deine Zeit begrenzt und so hast Du diese Erde vor ein paar Tagen verlassen.

Lieber Sunno, wir haben Dich viele Jahre lang begleitet und immer mit Dir gehofft und gekämpft. Es bricht uns das Herz, dass Du so jung gehen musstest, doch es ist ein kleiner Trost, dass Du in den vergangenen Monaten vermutlich so glücklich warst wie noch nie zuvor in Deinem Leben. Wir werden Dich sehr vermissen. ♥


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Die Mama von Clumberland schreibt:

"Es fällt so schwer die Worte für unseren Sunno zu wählen.
Sunno war einer der tragischsten Figuren, die uns je begegnet ist. Dennoch war er ein Strahlemann. Wie er das gemacht hat, ist uns unerklärlich. Er war wohl mit dem Minimum, das die Welt für ihn bereit hielt, der glücklichste Hund auf Erden. Einfach mit wenig zufrieden und sehr weise.
Sunno stand irgendwie immer nur ganz kurz auf der Sonnenseite des Lebens; meistens lagen schwere Schatten über seinem Antlitz.
An ihm lag es nicht.

Ein Hund, der von Anfang an im Refugio so positiv aufgefallen ist, dass er ganz bestimmt schon morgen sein Zuhause findet! ... Viele Jahre hat er so gewartet. Mehr als die Hälfte seines Lebens...
An ihm lag es nicht.

Endlich hatte er es auf eine Pflegestelle schafft, die er von sich aus nie verlassen hätte! Trotzdem kam es anders.
An ihm lag es nicht.

Und dann war niemand da, der ihm endlich für immer die Tür aufgemacht hätte. Irgendeinen Grund gab es immer.
An ihm lag es nicht.

Als er hier auf Clumberland "nur für den Übergang" einzog, sprühte er vor Energie. Ach je, was hat er sich über die vielen Hund gefreut. Dass er jetzt so viel teilen musste, war für ihn völlig selbstverständlich. Und doch hätten wir ihm lieber wenigsten einen einzigen Menschen gewünscht, der sich ganz allein um Sunno gekümmert hätte.

Das kurze Glück war nur in unseren Köpfen. Sunno wusste zu diesem Zeitpunkt schon ganz sicher, dass seine Lebensuhr viel früher als bei anderen abläuft. Er hat hier jede Minute genossen, wie er es schon sein ganzes Leben tat. Die Diagnostik war vertrakt, langwierig und die Prognose eine Einbahnstraße. Es war nicht die Frage, ob er daran stirbt, sondern wann. Natürlich hatte ihn eine schwere Erkankung erwischt, bei der wir uns täglich fragen mussten, ab wann das Leiden anfängt und die auch von uns vieles abverlangte.

So war es letzten Endes also doch Fügung, dass Sunno ausgerechnet hierher kam und endgültig sein kleines Köfferchen auspackte. Als der kleine Chico Monate später einzog, fanden beide eine Freundschaft, die bis ans Ende halten sollte. Jede Nacht lagen beide auf der rechten Betthälfte und mal ehrlich - selbst wenn ein Hund riecht und körperliche Probleme bekommt - es war egal. Betthälfte besetzt ist Betthälfte besetzt.

Wir erinnern uns an den liebsten aller Hunde. Einen Clown und Strahlemann. Einfach ein wunderschöner Hund.

Noch am letzten Tag war Sunno für die Schwere seiner Erkrankung erstaunlich fit. Nachts kam dann der große Knall und eine schnelle Entscheidung. Sunno wusste sehr genau, was passieren würde. Mit erhobenem Haupt, der ihm eigenen Sanftmut und einem unendlichen Urvertrauen ist er gestorben. Seine Pfoten in unseren Händen. Ganz schnell und leise.

An ihm lag es nicht.

Und dann sieht man täglich die vielen Anzeigen von wundervollen Hunden und wir wissen genau. An ihnen liegt es nicht.

Lieber Sunno, wir vermissen Dich so sehr. Der kleine Chico hat Dich sehr aufgeregt verabschiedet und sucht Dich noch immer. Schick ihm bitte einen neuen Freund, an dem es nicht liegt. So wie in deinem Herzen, ist auch in seinem viel Platz für tiefe Freundschaften. Pass gut von deiner Wolke auf uns alle auf. Wir lieben Dich sehr! Wir hoffen, irgendwann hören die Tränen auf... An Dir liegt es nicht."